Pädagogisches Konzept

Wir sehen das Kind als kompetentes Individuum mit eigenständiger Persönlichkeit und nehmen es an wie es ist, mit all seinen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen, Interessen und Bedürfnissen, sowie ihren individuellen Religionszugehörigkeiten. Jedes ist einzigartig in seiner ganz eigenen Art und Weise und es hat das Recht, in seiner Individualität ernst genommen zu werden.

 Mit unserer Wertschätzung und der Auseinandersetzung individueller Bedürfnissen, kann es sich als Persönlichkeit frei entfalten, vorhandene Fähigkeiten kreativ einsetzen und sich vermehrt selbst organisieren, wie reflektieren.

Wir geben jedem Kind Zeit und Raum, um sich entwickeln zu können und bieten Materialien an, die zum Spielen, Forschen, Erkunden und  Experimentieren anregen.

Jedes Kind hat bei uns den Anspruch auf einen geschützten Rahmen, indem Erfolge, wie Misserfolge erlebt werden können, wo Neugierde erlaubt ist und Kreativität, Spontaneität, wie das Ausleben der Emotionen ermöglicht wird.

Wir sehen uns als Begleiter der Kinder, ebenso als Beobachter und Unterstützer, die die Rolle als emotionale Bezugspersonen ernst nehmen.

Der respektvolle Umgang im Miteinander steht bei uns im Vordergrund. Wir üben uns in der gewaltfreien Kommunikation, der Toleranz und in der Reflexion des eigenen Handelns. Durch Wertschätzung und positiven Gemeinsamkeiten, sowie durch das Vorleben vom rücksichtsvollen Miteinander in unserem Team, fördern wir das allgemeine Gruppengefühl.

Im Kreis der Familie unterstützen wir das Kind als stabile Bezugspersonen, die sich laufend selbst reflektieren.

Wir begleiten es beim Kennenlernen von verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen, wobei es sich als Individualität ernst und angenommen fühlen kann. Wir bieten dem Kind eine Regelstruktur, in der Bildungs- und Erziehungsprozesse geschaffen werden, sowie auch Elemente der Waldorfpädagogik.

Unsere Schwerpunkte:

ο Sprachförderung und Sprachgestaltung

Die Sprachkompetenz ist eine entscheidende Voraussetzung für den allgemeinen Bildungserfolg, daher ist für uns die Sprachgestaltung auch die wichtige Grundlage für den Erwerb des späteren Lesens und Schreibens, sowie die Gestaltung sozialer Beziehungen. Kinder können mit vorgelesenen und erzählten Geschichten, oder Märchen schon sehr früh auf Bücher neugierig gemacht werden. Es ist uns wichtig, dass Kinder mit dem Erwerb der verbalen und auch nonverbalen Sprache ihre Gefühle und Bedürfnisse präziser ausdrücken, wodurch sie leichter mit ihrer Umwelt in Beziehung treten können.

Die Kinder werden in vielfältigen Alltagssituationen unterstützt, ihre sprachlichen Kompetenzen zu erwerben. Handlungszusammenhänge werden sprachlich kommentiert und in Folge auch verbal reflektiert. Gemeinsam begeben wir uns auf Fantasiereisen und lassen uns auf abenteuerliche Geschichten ein. Dies ist unter anderem, unser spielerischer Ansatz der Sprachförderung, welche ebenso mit geeigneten Sprachspielen, Reimen, Zungenbrechern und Liedern, aber auch in der Bewegung ergänzt wird. Mit konkret gezielten, aber auch freien Körperübungen, Tanz/Sprach/Bewegungsspielen, Theater und Wahrnehmungsforschung wollen wir den Kindern eine sichere Sprachmobilität ermöglichen. Wir motivieren zur Verbindung von Bewegung – Sprache – Denken, zur Stabilität und Sicherheit für die Motorik und Sprachentwicklung. Wir üben uns im Zuhören, einen Kontext zu erfassen und zu wiederholen. Ebenso motivieren wir zur Freude mit dem Umgang der Sprache und sind uns unserer Vorbildwirkung als Betreuer stets bewusst und bemühen uns einer korrekten Umgangssprache im Miteinander.

ο Kreativität und individuelles Gestalten

Die Kreativität hat in unserer Gruppe einen großen Stellenwert. Der Gestaltungsprozess als Weg zum Ziel ist von besonderer Bedeutung. Ohne Beurteilung, Bewertung und Zensur können die Kinder frei und individuell ihren eignen Ausdruck sichtbar machen. Innere Vorgänge können auch ohne Worte dargestellt werden und trotzdem verständlich gemacht werden. Bildnerische, wie darstellende Medien werden mitunter zu nonverbalen Begegnungsmöglichkeiten.  Erlebnisse und Wahrnehmungen spiegeln sich in den Werken der Kinder.  Die eigenen Fähigkeiten tauchen beim kreativen Gestalten auf, wobei Emotionen ausgelebt und das Selbstvertrauen gestärkt werden kann. Wir bieten eine Welt, in der Träume wie Fantasien ausgelebt werden und neue Ideen heranwachsen.

Wir ermöglichen ein individuelles Ausdrücken mit dem Körper und geeigneten Materialien. Die Kreativität hat bei uns viele Facetten. Mit Musikinstrumenten können wir uns auf Musikreisen begeben, Lieder instrumental begleiten und dadurch zum inneren Takt finden. Beim Malen und Zeichnen entdecken wir Farben, wie Formen und aktivieren dabei die inneren Kräfte im Gestalten. Bei Theater- und Rollenspielen, wie beim Tanz lassen wir der Fantasie ihren freien Lauf.  Wir singen, erspüren Rhythmik, gestalten und formen unvergleichbare Objekte.

Der Bewegungsdrang der Kinder ist in diesem Alter sehr groß, worauf wir bewusst eingehen. Unser Bewegungsraum bietet sich ideal an, sich körperlich auszuprobieren, um zu hüpfen, rutschen, schaukeln, rollen, wälzen, schütteln und zu tanzen. Durch diese, aber ebenso mit meditativen Körperübungen wird eine physische Freiheit geweckt, ebenso kommt Bewegung ins Denken. Wir möchten den Kindern dies als Ressource näher bringen, die über sportliche, meditative, oder tänzerische Bewegungsmuster erlangt werden kann.

Es ist uns ein Anliegen, das individuelle „ICH“ über die Kreativität zu erfahren, dieses Erlebte zu reflektieren und sich seiner selbst bewusst zu werden.

 ο Experimentieren und Forschen

Kinder entwickeln Glücks- und Sicherheitsgefühle, wenn sie selber Ergebnisse erzielen können und sehen sich in ihrer „Arbeit“ bestätigt. Mit naturwissenschaftlichen Angeboten und spezifischen Anschauungsmaterialien möchten wir die Kinder zum Experimentieren und Forschen anregen.

Geeignete Materialien, wie Lupen, Schüttspiele, Gewichtswaage, Tastboxen, Reagenzgläser, Messgläser, Materialien flüssig und fest, Sinnes-, Natur-, wie Sammelmaterialien, Füllwannen, Thermometer  und andere, regen zur eigenen Kreativität an. Diese erwecken die  Neugierde und das Gefühl für Größe, Gewicht, Entfernungen,… und lassen Ergebnisse feststellen.

Kinder konstruieren in der Auseinandersetzung mit Natur und Technik ein für sie neues Wissen und erkennen Ordnungsstrukturen und Gesetzmäßigkeiten in der Umwelt.

In unserem Experimentierbereich können die Kinder ihre kreativen Ideen vergegenständlichen, neues Wissen erlangen und Erfahrungen gewinnen. Die dabei erworbene Neugier, Experimentierfreude und Selbsttätigkeit durch entdeckendes Lernen, führen zur Ergänzung des Weltbildes.

Auf diesem Wege begleiten wir die Kinder zur Entwicklung der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz, welche wir in Kompetenzmappen schriftlich und bildlich sammeln.

Selbstkompetenz: ein Kind kann sich als eigenständige Persönlichkeit empfinden, kann seine Stärken, wie Fähigkeiten kennen lernen und übernimmt für sich selbst Verantwortung.

Sachkompetenz: die Umwelt wird wahrgenommen, das Erfassen von Merkmalen wird möglich, Lösungswege werden gesucht um sachbezogen zu handeln.

Sozialkompetenz: ist die Fähigkeit wertschätzend in Gemeinschaft zu leben, in der Mitverantwortung getragen wird. Einfühlungsvermögen, wie Rücksichtnahme, Toleranz und Akzeptanz wird entwickelt.

                                                  „Das Kind muss nicht erst Mensch werden, es ist schon einer.“

                                                                                                      Janusz Korczak